Mehr für mich und den Fall, dass ich mal gefragt werde, was ich in letzter Zeit denn interessantes gelesen habe (bisheriges Vorkommen dieser Frage in den letzten 40 Jahren: 0; aber man weiß ja nie), wird die Reihe meiner Buchausleihen fortgesetzt.
Vorab aber eine kurze Revue der Titel aus dem ersten Beitrag:
- “Der Frauenplan” – Ingomar von Kieseritzky — Erneute Lesung; weniger gelacht als bei der ersten, musste aber auch weniger Worte im Lexikon nachschlagen
- “Der Fliegenpalast” – Wolfgang Kappacher — Unvollemdet, da ich nicht ein Werk von Hugo von Hofmannsthal kenne und das Gefühl hatte, dass das Buch lesbarer ist, wenn das Gegenteil der Fall wäre
- “Rita Münster” – Brigitte Kronauer — Unvollendet, da ich abgelenkt wurde und nicht richtig ins Buch kam; interessant, dichter Schreibstil, so dass ich es erneut mit der Dame (Kronauer, nicht Münster) versuchen werde
- “Duell mit dem Schatten” – Siegfried Lenz — Sehr gelungen
- “Das Einhorn” – Martin Walser — Unvollendet, da kurz nach dem Kieseritzky begonnen und mit missfiel die thematische Überschneidung, der beiden Bücher, sowie die redundante Prosa
- “Sabbath’s Theater” – Philip Roth — Erneute Lesung, die immer noch runtergeht wie Öl
- “Idoru” – William Gibson — Unvollendet. Das war es wohl mit Gibson für mich; sein Schreiben ist mit meinem Lesen inkompatibel
- “Child of God” – Cormac McCarthy — Sehr gelungen
- “All the Light We Cannot See” – Anthony Doerr — Unvollendet; das ewige Hin und Her zwischen den beiden Charakteren wurde um die 100ste Seite rum zu lästig; da wird man gerade von drei, vier lesenswerten Absätzen in Frankreich eingelullt, um eine Seite weiter wieder nach Deutschland entrissen zu werden. Längere Kapitel hätten dem Buch besser gestanden.
- “We Happy Few” – Rolando Hinojosa — Schmaler Schmöker, welches von der Führungsetage einer US-Universität handelt und nur beendet wurde, weil es eben so kurz war; wenn man mit dem Thema nichst zu tun hat, wird man nicht viel rausholen
- “Black Widow’s Wardrobe” – Lucha Corpi — Unvollendet; hatte das Gefühl das falsche Publikum für das Buch zu sein
Meine Leseliste für den September, Oktober und vermutlich November sieht entsprechend so aus:
- “The Sunset Limited” / “The Road” – Cormac McCarthy
- “Frost” – Thomas Bernhard
- “Already Dead” – Denis Johnson
- “Der Sandmann” – Bodo Kirchhoff
- “The Anti-Death League” – Kingsley Amis
- “Meisternovellen” – Stefan Zweig
- “The Waves” – Virginia Woolf
- “Prozess ohne Richter” – Bernhard von Brentano
- “The Zone of Interest” – Martin Amis
- “Lolito”- Ben Brooks